BER

Erweiterung der Neuen Nationalgalerie, Berlin

Berlin ist in konstantem Wandel. Die Stadt steht für Freiheit, Dynamik und gilt als Repräsentant der modernen Zeit. An diesem zentralen Bauplatz — zwischen den Kultlurbauten Maathäuskirche, Staatsbibliothek, Philharmonie, und der Neuen Nationalgalerie — wird die Entwicklung Berlins deutlich. Baustile aus vielen Epochen treffen aufeinander und nun stellt sich die Frage: Wie geht man mit der Mitte, dem leeren Platz, der das Zentrum des Kulturforums bildet, um? Wie füllt man diese Leere?

Die Neue Nationalgalerie, 1968 erbaut von Mies van der Rohe, soll mit dem Neubau verbunden werden. Dabei soll nicht nur der Mies van der Rohe Bau respektiert werden, sondern auch die umliegenden Solitärbauten. Jeder Baukörper — plus Neubau — soll als autarke Architektur verstanden werden, welche sich in den städtebaulichen Gesamtkontext einfügt und dabei eine eigene Identität ausstrahlt.

In diesem Entwurf wird durch eine Maßnahme — die Untertunnelung der Straße — das gesamte Gebiet miteinbezogen.
Die stark befahrene Potsdamer Straße wird aufgrund der hohen Lärmbelastung in den Untergrund gelegt. Dabei entsteht Freiraum, der mit Erhaltung der Straße nicht möglich wäre. Dieser neu geschaffene Freiraum wird nun nutzbar gemacht. Der Grünstreifen der Potsdamer Straße wurde zu einem Baufeld, an welchem Städtebau, Verkehr und Museum zusammentreffen.
Ziel ist es, nicht nur Kunstinteressierte anzuziehen, sondern einen Ort zu schaffen, der Menschen zusammenbringt — die Millionen Besucher Berlins, Menschen und Kulturen aus aller Welt. Das Museum soll ein Repräsentant der Moderne sein, eine Architektur, welche eigene Präsenz ausstrahlt und somit das Forum durch eine zusätzliche Identität weiterstrickt.

Aus dem Städtebau entwickelt ergibt sich für die Untergeschosse des Museumsbaus eine Struktur, welche die Idee des Verbindens widerspiegelt. Die Straße wird in den Untergrund geführt und zugleich mit dem Neubau verstrickt. Diese Idee findet auch Anklang im Lichtkonzept. Das Verweben und Verstricken städteräumlicher Strukturen werden dem Besucher erlebbar gemacht. Es ergeben sich Lichtstimmungen verglichen wie bei einem Canyon; der Besucher gelangt durch das Hauptgebäude in die Eingangshalle des Museums. Dabei werden Sichtbezüge zur darüberliegenden Straße wahrnehmbar und vorbeifahrende Autofahrer können einen Blick in die derzeitigen Wechselausstellungen erhaschen. Anhand eines Ganges mit Oberlicht wird der Besucher vom Foyer aus durch die großzügigen Ausstellungsräume geleitet und kann die Kunst des 20. Jahrhunderts in all ihren Facetten erfahren.

Zusammenarbeit mit Tugkan Akkoc

Master Projekt: Kunstmuseum Berlin — Sommersemester 2016, Lehrstuhl für Raumkunst und Lichtgestaltung | Prof. Hannelore Deubzer, Fakultät für Architektur, Technische Universität München

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